Doch Industriegebiet in Schönwalde?
Am 17.06.2010 war Gemeindevertreterversammlung in Schönwalde/Glien.
Ich war von Freunden eingeladen, die bei den Grünen sind. Leider konnte ich nicht bis zum Ende bleiben, aber auch der Teil den ich mit erleben durfte hatte auf jedenfalls Unterhaltungswert.
Lustiges gleich zum Anfang. Irgendwie war die zweite Mannschaft von Schönwalde irgendwo hin aufgestiegen. Kein Witz, die Fußballmannschaft durfte sich ins goldene Buch eintragen und wurde während der Sitzung geehrt. Jeder Spieler wurde namentlich aufgerufen. Das dauerte natürlich. Bodo Oehme berichtete dann wieder sehr ausführlich über das eine oder andere unwichtige. Der CDU Bürgermeister hört sich nämlich besonders gern selbst reden. Wäre ja auch nicht so schlimm, aber………..
Dann kam das, was mein Demokratieverständnis doch erschütterte. Die Leiterin der Sitzung verkündete, das man die Zeit für die Bürgerfragestunde auf 20 min. begrenzen muß, weil man sonst nicht die Tagesordnung schaffen würde. Diese Unverschämtheit löste zurecht Empörung aus. Dann soll man doch auf die Ehrung der Fußballer und das belanglose Blabla von Bodo Oehme verzichten. Die Bürgerfragestunde ist wichtiger und wurde von den zahlreich erschienenen Bürgern auch genutzt. Dank der Grünen wurde die Redezeit auf 40 min festgelegt
Es ging dann auch in der Fragestunde um das Gewerbegebiet Erlenbruch. Ich hatte dazu einen Leserbrief an die MAZ geschrieben und über die überraschende Wendung als Herr Lüdtke seine Meinung änderte berichtet.
Auch heute war die Diskussion hitzig. Seitens der Bürger wurden konstruktive Fragen gestellt. Warum überhaupt der Bebauungsplan geändert werden muß. Wie sicher gestellt ist, das nicht doch eine Form von Industrie angesiedelt wird, die zu großen Belästigungen führte. Wie das Verkehrsaufkommen kompensiert wird. Warum nicht ausreichend informiert wurde usw. vor allem wunderte man sich über den plötzlichen Sinneswandel. Nach der letzten Versammlung herrschte Einigkeit darüber den Passus, das Industriegebiet zu streichen und jetzt?
Die Antworten waren dann sehr schwammig und Bodo Oehme beantwortete eigentlich keine Frage direkt, sondern schweifte weitläufig aus, anscheinend um Zeit zu schinden. Er fühlte sich auch persönlich angegriffen und spielte die beleidigte Leberwurst, als er gebeten wurde doch direkt zu antworten.
Herr Lothar Lüdtke (CDU) versuchte dann zu begründen warum er seine Meinung geändert hat. Während der Diskussion ging eine steigende Aggressivität von ihm aus und behandelte die Fragesteller herablassend und unfreundlich. Sein Haltung könnte man auch als provokativ bezeichnet werden. Vom Bürgermeister wurde er dann sogar zu Ordnung gerufen, weil er den Fragestellern immer wieder ins Wort fiel. Über seine Demokratische Haltung bzw. nicht vorhandenen Respekt gegenüber seinen Bürgern, sprechen wir später noch.
Fakt ist das die LSG Lehniner Sandgrube GmbH bzw. die Gertner & Fettback GmbH dort eine Recycling Anlage aufstellen wollen. Mit einem sogenannten Brecher soll der den Beton usw. klein gemacht werden. Dies führt garantiert zu Lärm, Staub, hohem Verkehrsaufkommen usw. Alles Dinge um die sich die Bürger Schönwalde Sorgen machen. Herr Lüdtke hat aber für die Fragen der besorgten Bürger nur wenig übrig.
Zitat Herr Lüdtke „… auch in Berlin steht so ein Brecher im Wohngebiet, das hört man gar nicht, und na ja ein bißchen Staub ist ja nicht so schlimm. Außerdem steht der nur alle drei Wochen das. Ist ja ein mobiles Gerät.“ Und so weiter, halt alles schön reden. Man fragt sich, wer ihm die Weisheiten ins Ohr geflüstert hat.
Offen blieben auch die Fragen nach der weiteren Verwendung des Geländes nach dem Abbruch. Eine weitere Unterhaltung der Anlage, macht aufgrund der Tatsache das im näheren Umkreis bereits genügend Anlagen sind, keinen Sinn. Dann könnte sich jede Form von Industrie ansiedeln. Wie schon im meinem Leserbrief bemerkt ist eine Einflußnahme der Gemeinde nicht mehr möglich. Das dort Mehreinnahmen aus Gewerbesteuer entstehen ist ja auch noch fraglich.
Man fragt sich wirklich, warum die CDU so verbissen und gerade Herr Lüdtke so vehement darum kämpfen das, dass Erlenbruchgelände als Industrie ausgewiesen wird.
Nach der Bürgerfragestunde kam dann ja unter Punkt 12 der TO die Änderung des Bebauungsplanes zur Abstimmung. Jetzt äußerten sich auch Grüne und Linke und stellten das ganze in Frage. Warum muß der B-Plan geändert werden, wenn doch wahrscheinlich die Naturschutzbehörde dagegen ist. Es folgten weitere Anfeindungen seitens der CDU u.a. gegen die Grünen. Kritisiert wurde das Flugblatt, der Grünen mit dem die Bürger informiert worden sind. Als Panikmache wurde die sachliche Information abgetan. Ja, das hat den Herrn und Damen von der CDU wohl nicht gepaßt. Bodo Oehme und Konsorten haben etwas gegen gut informierte und engagiert Bürger, die unangenehme Fragen stellen!
Dann das überraschende Einlenken der CDU, doch noch mal eine Bürgerfragestunde mit der BBGgmbH, die ja inzwischen wohl in der Hand eines Einzelunternehmers ist, durchzuführen. Bodo Oehme will das aber nur, wenn die Bürger auch bereit sind einzulenken und nicht auf Ihrem Standpunkt beharren. Er hat es einfach nicht begriffen, worum es den Bürgern eigentlich geht. Außerdem verbat er sich, das Vermutung bzw. Unterstellung gegenüber Unternehmen, ob, wann und wo sie Steuer zahlen bzw. welche Hintergedanken sie haben „..schließlich tragen die Firmen den Staat.“ Als ich dann einwarf, das wohl eher die Bürger den Staat tragen, spottete Herr Lüdtke von der CDU „von wegen die Bürger tragen den Staat..“ und warf böse Blick ins Publikum. Der Mann ist anscheinend ein Anti-Demokrat. Was er dann noch mal unterstrich, in dem er die Bürger verspottete die wegen anderen Verpflichtungen den Saal verließen oder sich seine ständigen Anfeindungen nicht mehr bieten lassen wollten. Der Mann hat in der Gemeindevertretung nichts zu suchen und bekommt hoffentlich bei der nächsten Wahl seine Quittung. Wer so seine Wähler behandelt muß abgewählt werden.
Herr Oehme und seine CDU sollten mal darüber nachdenken wer sie gewählt hat. Nämlich die Bürger von Schönwalde, und deren Willen und Interessen sollten sie vertreten und nicht den der BBGmbH und vermutlich auch der TVF Altwert GmbH, der Lehniner Sandgrube GmbH oder die der Gertner & Fettback GmbH. Und der Wille der Bürger ist klar. Keine Industrie im Erlenbruch!
Herr Oehme akzeptieren Sie den Bürgerwillen!
Die Diskussionskultur in der Gemeinde entspricht übrigens wohl eher dem eines Kleinkindergartens. Apropos Kindergarten, es fehlen Mitarbeiter zur Kinderbetreuung. Kein Wunder erhalten potentielle Bewerber doch nur einen befristeten Vertrag. Im Gegensatz zu den umliegenden Gemeinden, wo kurzfristig Festeinstellungen üblich sind. Sollte Herr Oehme mal drüber nachdenken. Wer läßt sich schon auf eine unsichere Stelle ein, wenn er eine Festanstellung bekommen kann?
Ich freue mich schon auf die nächste Gemeindevertreterversammlung in Schönwalde
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