Rainbow über Spandau

Der (all)tägliche Wahlkrampf – Tief gesunken?

Fleißig waren sie, die Spandauer Wahlkampfhelfer.  Selbst bei tropischen Temperaturen habe sie den Laternenwald in Spandau mit bunten, teilweise nichts sagenden Bildchen und Floskeln zugepflastert. Mitunter scheinen die Plakatieraktionen auch mitten in der Nacht erfolgt zu sein.  Gestern Abend auf dem weg von der Arbeit; noch gähnende Leer. Am nächsten Morgen; bunter Plakatewald. Na ja, die nächtlichen Verunstaltungsaktionen könnten auch eine Erklärung für das Problem sein, das man jetzt hat.

Das Bezirksamt Spandau von Berlin, Abt. Bauen, Planen, Umweltschutz und Wirtschaftsförderung genauer -Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt – Bereich Allgemeine Verwaltung, Ordnungswidrigkeiten und Genehmigungen bemängelt die Anbringung der Wahlplakate. Zu viele einer Partei (bis zu vier) an einem Laternenmast und vor allem die Wahlplakate hängen zu niedrig. Plakate in ausreichender Höhe (über Gehwege 2,50 m, über Fahrbahnen 4,50 m -Hier ist die Unterkante des Plakates gemeint! -) aufzuhängen. Dem schein also nicht zu sein. Eine kurze Bestandsaufnahme auf dem Nachhauseweg brachte für den ersten Punkt zwar kein Beispiel, aber der Höhe scheint wirklich ein Problem zu sein. Manche Plakate hängen doch tatsächlich in Bodenhöhe. Entspricht etwa das Niveau der darauf abgebildeten Politiker oder Parteien. Nomen es Omen sag ich nur. Oder will die Partei damit andeuten, dass sie mit ihren Argumenten nur tiefstapelt. Nichts da, ich denke, da hatten die Damen und Herren keine Lust die Leiter zu holen und zu benutzen.

Wer jetzt denkt, dass jetzt eine Partei von mir richtig durch den Kakao gezogen wird, der irrt. Eine kurz Stichprobe u.a. an der Falkenseer Chaussee ergab: Alle Parteien heben es mit der Höhe nicht so genau genommen. Spitzenreiter ist hier die FPD, dichtauf mit der AFD und CDU, dann folgen SPD, Piraten und die Grünen. Die Piraten haben es außerdem geschafft Plakate auf den Kopf anzubringen, was deren Lesbarkeit nur bedingt verbessert. Egal, auf jedenfalls müssen alle fleißigen Wahlplakatierer nun noch mal von Vorne anfangen und die Plakate auf die richtige Höhe bringen. Dabei bitte dann nicht vergessen, die Kabelbinder richtig fest zu machen, damit die Plakate nicht wieder nach unten wandern. Lasst Sie doch besser gleich ganz ab. Wir haben die Botschaft ja gelesen und verstanden und wählen trotzdem was anderes.

Ob diese Regelung wohl auch in Falkensee gilt? Wenn ja dann  müsse einige Plakat von Frau Krüger-Leißener auch höher gehangen werden. Memo an mich selbst; mal im Ordnungsamt nachfragen.

Auch wenn ich mich über die Wahlplakate lustig mache, eines geht nicht die Plakate andere Parteien zu zerstören. Anscheinend haben dies aber die Piraten in Siemensstadt am Heckerdamm getan. Laut Beschwerde der CDU Spandau geht man davon aus, dass CDU Plakate professionell abgeschnitten worden sind und dann durch die Piratenplakate ersetzt worden sind. Die Piraten streiten dies natürlich ab.

Für einen unfreiwilligen Lacher sorgt meine eigene Partei. Ein Plakat hat die Schlagzeile „Ich sehe das anders“, der auch noch auf dem Kopf steht. Nun hängt dieses Plakat z.B. unter dem Piratenplakat mit dem Hund:“  Ich hab was gegen Filz“. Wenn man das nun hintereinander liest, könnt man meinen, wir Grünen sehen das mit dem Filz anders. Tun wir natürlich nicht, aber das Plakat könnte schon eine Steilvorlage für andere lustige Gags sein. Also das Plakat nicht mehr hängen oder nur noch unter den Sprüchen der AFD platzieren.  Das passt, das was die verbreiten sehen wir auf jeden Fall anders. Über die populistischen Auswüchse der AFD werde ich sicherlich auch noch schreiben. Die Sprüche haben mir echt Übelkeit verursacht.

Uwe Abel

4 Kommentare zu „Der (all)tägliche Wahlkrampf – Tief gesunken?“

  1. Hallo,
    habe mal eine Frage! Ist Ihnen zufällig ein Plakat von der FDP, mit dem Diektkandidaten für den Wahlkreis 58, Herrn Dr. Georg Neubauer aufgefallen?
    Wäre für mich sehr hilfreich!Gibt es davon ein Foto? Viele Grüsse aus Berlin!

  2. Hmm, Uwe, wie gut hast du denn da mal wieder recherchiert? Die CDU-Spandau bestreitet die abstruse Behauptung der „runtergeschnittenen Plakate“ am Heckerdamm. Wir streiten hier im Bezirk zwar gerne mal in der Sache mit den anderen Fraktionen, aber von politisch motivierten Straftaten möchte ich mich hiermit massiv distanzieren.

      1. Und aus einer „Beschwerde“ (die definitiv nicht von der CDU Spandau kam) wird dann gleich ein „Anscheinend haben dies aber die Piraten in Siemensstadt am Heckerdamm getan“?

        Merkste selbst, oder …?

        😛

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