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Zuerst! Ist das Letzte

Wie weit muss oder darf die demokratische Toleranz gegenüber Publikation mit rechten Hintergrund gehen? Wie viel Pressefreiheit müssen wir in diesem Zusammenhang ertragen? Die Publikation zu verhindern dürfte schwer werden. Aber in die Verbreitung einzugreifen und selbst ein Zeichen setzen, das sollte doch möglich sein!?

Heute Real Supermarkt in Falkensee. Vor den Kassen befindet sich ein Zeitungsladen mit Lotto usw. In den Auslagen findet man unter anderem den Landser, die Nationalzeitung und ein Magazin mit dem Namen Zuerst! 

Chefredakteur des Magazins ist ein gewisser Manuel Ochsenreiter. Im Impressum auf der Website heißt es u.a. „Nicht Parteien und Interessengruppen, nicht übernationalen Institutionen und angeblich diskriminierten Minderheiten fühlt sich ZUERST! verpflichtet, sondern ausschließlich den Lebens- und Überlebensinteressen des deutschen Volkes und dem wertvollen Erbe unserer europäischen Kultur.“ Sagt ja fast schon alles. Ochsenreiter steht der DVU nahe, die ja auch für die Nationalzeitung  mit verantwortlich ist.

So wird als in dieser Publikation fleißig gegen Schwule gehetzt „Wie Homoverbände in Deutschland immer mehr an politischem Einfluss gewinnen – und die etablierte Politik nach ihrer Pfeife tanzt“ , Stimmung gegen Bürger mit Migrationshintergrund gemacht „In Dessau wurde ein zivilcouragierter Mann, der einem Gewaltopfer zur Hilfe eilte, von einem Schwarzafrikaner niedergestochen“ und vor dem Untergang des deutschen Volkes gemacht „Mit einer neuen Aktionsform machen Aktivisten auf den drohenden Untergang des deutschen Volkes aufmerksam“  Zusätzlich mach man dann auch noch Werbung für Bücher, wie Z.B.  „Getürktes Deutschland“ wo Verschwörungstheorien verbreitet werden, das die Türkischen Bürger bald in der Mehrzahl sind und wir dem Untergang geweiht sind.

Wie gesagt nun muss vermutlich eine Demokratie solche Schundliteratur aushalten. Es gibt ja leider noch kein Gesetz, das es verbietet geistigen Dünnpfiff zu Papier zu bringen. Was mich aber wundert, das der Zeitungskiosk solch Schriften freiwillig verbreitet. ich habe mich mal umgesehen. An der Zeitungsläden haben Nationalzeitung und Zuerst nicht im Programm. Auch auf Anfrage hat man eher mit dem Kopf geschüttelt.

Die Schlussfolgerung: Ist es die Unwissenheit des Kioskbesitzers oder ist er gar ein Sympathisant, vielleicht sogar selbst ein rechter und Aktiver Nazi? Wenn nicht, sollte er meiner Meinung nach in Zukunft auf den Verkauf der Hefte verzichten und sich davon distanzieren. Ich werde mich mal an die `Verantwortlichen wenden und bitten den Müll aus dem Regal zu entfernen. Bis dem so ist, werde ich den Laden erst mal boykottieren. Vielleicht unterstützt ja jemand die Aktion.

So, nachdem ich real ein Mail geschickt habe, hat sich heute der Marktleiter bei mir gemeldet. Er hat dafür gesorgt, das die Zeitungen entfernt wurden. Das finde ich gut. Man kann also etwas erreichen. Vielleicht macht das Beispiel ja Mut und findet Nachahmer.

Uwe Abel