Zensus 2011 boykottieren.

Der überwachungswütige Staatsapparat hat seine neuste Waffe auf uns gerichtet, den Zensus 2011.

Heute flatterte das gelbe Blättchen, dass Amtsblatt Falkensee, in unser Haus. Lese ich immer wieder gerne, ich liebe Realsatire. Der etwas dürftige Versuch den Bürger über das was in der Stadt geschieht und über die politischen Entscheidungen aus dem Rathaus zu informieren. Na ja, besser als gar keine Information. Aber man hat schon den Eindruck, dass dies eine lästige Pflichtaufgabe ist. Es wäre doch mal etwas anderes, die Bürger mal vor der Entscheidung zu informieren und einzuladen dann aktiv mitzuwirken.

Ich schweife wieder ab. Heute im Amtsblatt: „Landkreis sucht Erhebungsbeauftragte für den „Zensus 2011“. Das kann jeder werden, der einen deutschen Personalausweis hat und die 18 Jahre alt ist. Auch für die Qualitätskontrolle werden Leute gesucht

Damit habe ich ein Problem. Erst mal halte ich diese „Volkszählung“ für völlig überflüssig. Mit einer Inventur wird das ganze verglichen. Wofür, Warum, Weshalb?

Die Feststellung der amtlichen Einwohnerzahlen Deutschlands ist wichtig. Länderfinanzausgleich, die Einteilung der Bundestagswahlkreise, die Stimmenverteilung der Bundesländer im Bundesrat oder die Sitze Deutschlands im Europaparlament, alles hängt angeblich von den Einwohnerzahlen ab. Auch viele Statistiken basieren darauf, wie z.B. die Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf. Nur, das dürfte sich doch anhand der gemeldeten Einwohner + Anmeldungen, – Anmeldungen inkl. Ummeldung berechnen lassen. Genauer kann die stichprobenartige Volkszählung die Daten auch nicht liefern.

Informationen zum Wohnraum, zur Bildung und zum Erwerbsleben will man in Erfahrung bringen. Wie viele Erwerbstätige gibt es. Wie viele Menschen sind selbstständig? Wo werden in den kommenden Jahren wie viele Kinder eingeschult? Wie viele Wohnungen gibt es in Deutschland und wie sie ausgestattet sind? Was geht es den Staat an ob ich Art Deco oder Biedermeier in meiner Bude habe?

Mal ehrlich warum wollen die nicht auch noch wissen wie oft ich aufs Klo gehe um größere Abwasserkanäle bauen zu können und ob ich beim Sex verhüte, damit noch ein paar Geburtskliniken geplant werden können.

Diese Datensammelwut finde ich bedenklich. Jede einzelne Frage wird in verschiedenen Datenbanken doch schon ausreichend beantwortet. Alle Daten zusammen erhoben lassen nur einen Schluss zu. Der Staat will nur den gläsernen Bürger schaffen. Der Staat weiß alles, der Bürger nichts. Die wahren Beweggründe wissen vermutlich nur Eingeweihte.

Die Bürger werden stichprobenartig ausgewählt. Das ist ungerecht! Ein Teil muss sich das Ausspionieren gefallen lassen, andere kommen unbeschadet und ohne Befragung über die Runden. Gleiches Recht für alle. Wie wäre es mit einem Recht sich zu weigern?

Als wäre das noch nicht schlimm genug, werden jetzt noch fremde Privatpersonen auf uns losgelassen um uns auszufragen. Geht gar nicht! Die Herrschaften bekommen 7,50€ pro erfolgreichem Interview. Mir sträuben sich die Nackenhaare. Die Herrschaften arbeiten Umsatz orientiert. Ganz schlecht. Wer garantiert mir, dass meine Daten nicht an Unbefugte weitergegeben werden? Das Versprechen der Interviewer? Die „Qualitätssicherung“, was immer die auch für eine Aufgabe haben? Wie kann ich überprüfen, das meine Daten auch korrekt weitergeben werden? Wer garantiert, das die Interviewer sich nicht aus Geldgeilheit was ausdenken und die Interviews „faken“? Keiner kann Missbrauch verhindern. Vorteile für den Bürger: Keine!

Schlussfolgerung: Ich werde den Zensus boykottieren und hoffe, das möglichst viele genauso denken. Lasst uns ein deutliches Zeichen gegen den Überwachungsstaat setzen. Wir sind ja schließlich nicht blöd.

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